Laufen ist doch kinderleicht! Immerhin lernen wir es schon in unseren ersten Lebensjahren. In den meisten Sportarten spielt es eine wesentliche Rolle und unter Erwachsenen ist es die beliebteste Sportart in Deutschland. Der menschliche Körper hat sich in seiner Evolution nahezu perfekt dem Gehen und Laufen angepasst, also warum so etwas kompliziertes wie eine Laufanalyse?
Zum einen schleichen sich auch in eine so automatisierte Bewegung wie dem Laufen über die Zeit Fehler ein, zum anderen verbringen die meisten von uns mehr Stunden am Tag sitzend als laufend. Das führt oft zu Bewegungseinschränkungen und mangelnder Kraft in der für das Laufen sehr wichtigen Stützmuskulatur. So können sich kleine Fehler in deine Laufbewegung einschleichen, die zu Überlastungen von Gelenken, Muskeln und Knochen führen können. Der Großteil der Verletzungen bei Läufern lässt sich auf eine solche Überlastung zurückführen.
Spätestens wenn das Steigern deines Trainingsumfangs zu Schmerzen führt, solltest du deinen Laufstil checken lassen!
In der videobasierten Laufanalyse wirst du während des Laufens auf dem Laufband von der Seite und von hinten gefilmt. Kleine Markierungen an bestimmten Gelenken und Muskelansätzen machen es später möglich Gelenkwinkel in bestimmten Phasen deiner Laufbewegung zu messen. Wir filmen dich immer in zwei verschiedenen Geschwindigkeiten, in deinem Dauerlauftempo und in deinem Wettkampftempo (bzw. etwas zügiger, wenn es so etwas wie ein Wettkampftempo für dich nicht gibt). Dein Dauerlauftempo ist das Tempo in dem du die meisten Kilometer zurücklegst. Probleme, die hier in deiner Laufbewegung auftauchen, belasten deinen Körper also sehr häufig und über längere Zeit. Mit steigendem Tempo können sie sich verstärken oder geringer werden, das checken wir in deinem Wettkampftempo. Ein guter Laufstil in deinem Wettkampftempo spart dir viel Energie und sollte auf deinem Weg zur neuen Bestzeit auf jeden Fall eine Rolle spielen.
Viele Läufer laufen nicht nur einen Schuh, wir empfehlen dir deine Laufanalyse immer mit dem Schuh zu machen, in dem du die meisten Kilometer zurücklegst. Tauchen z.B. Schmerzen eher in einem anderen Schuh auf, können wir dich auch in verschiedenen Schuhen filmen und schauen, ob deine Schuhe Einfluss auf deinen Laufstil haben.
Ausgewertet wird deine Laufanalyse an einem Vier-Phasen-Modell. Deine Laufbewegung wird in die vier Phasen Landung, Stützphase, Abdruck und Schwungphase unterteilt. In jeder dieser Phasen werden verschiedene Kriterien beurteilt, die für einen guten Laufstil wichtig sind.
Die Ergebnisse deiner Laufanalyse besprechen wir anschließend mit dir.
Weil es natürlich nicht damit getan ist, deinen Laufstil und das in ihm schlummernde Potential zu kennen, gehst du nicht ohne Tipps für dein Training nach Hause. Das können Technik- oder Koordinationsübungen sein, aber auch ein Kraft- oder Stabitraining.
Ganz wichtig dabei: es gibt nicht DEN perfekten Laufstil. Schon dein Lauftempo bestimmt z.B. wie stark dein Kniehub ausfallen sollte. Das wichtigste ist, Bewegungsabläufe, die dich unnötig Energie kosten oder bestimmte Gelenke oder Muskeln zu stark belasten zu korrigieren.
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